Einsatzbericht Hazel – Emotionale Achterbahn

Der Notruf kam am Nachmittag des 28.6.2023 direkt zu einer Beraterin von K-9 Tiersuche Schweiz. Hazel ist nach einem Zwischenfall mit fremden Hunden auf der Gassirunde entlaufen. Hazel ist erst 16 Wochen alt und mit Halsband und Leine in Panik weggerannt.

Die Besitzer wurden mit unseren Erstmassnahmen vertraut gemacht. Zu dem Zeitpunkt war die Züchterin von Hazel mit der Mutterhündin bereits vor Ort. Wir hatten uns im Team beraten, zu welchem Zeitpunkt ein Suchhundeeinsatz sinnvoll ist. Es gab mehrere Faktoren die zu berücksichtigen waren. Es handelte sich um einen Welpen mit Leine, welcher in einem Gebiet mit dichtem Wald und Maisfelder weg war, und es war zudem sehr warm. Wenn der Hund an der Sonne hängengeblieben war, könnte dies kritisch für ihn werden. So hatten wir uns entschlossen, noch am späteren Nachmittag in den Einsatz zu fahren.

Ein Team mit drei Einsatzhunden und einem Suchgruppenhelfer waren um 19 Uhr vor Ort. Die beiden Suchhunde Stitch und Bliss konnten ein Gebiet eng eingrenzen. Leider konnten wir Hazel in dem dicht bewachsenen Gebiet nicht finden. Da wir Hazel nicht vertreiben wollten, unterbrachen wir die aktive Suche. Es wurden Drohnen organisiert und ein Pilot konnte Hazel zu 90% am Rande des Maisfeldes lokalisieren. Als sich die Besitzer langsam näherten, war der Hund leider wieder im Wald verschwunden. Im Waldgebiet hatte die Drohne keine Chance.

Die Besitzer wurden instruiert die Nacht in dem Gebiet zu verbringen. Dies in der Hoffnung, dass wenn es ruhiger wird, Hazel aus dem Versteck kommt. Bis zum Morgen hatte sich nichts ergeben.

So waren wir am nächsten Morgen nochmals in den Einsatz gefahren. Der Suchhunde Nap hatte zielstrebig dasselbe Gebiet eingekreist, wie die beiden Hunde am Abend zuvor. Somit war für uns klar, dass sich Hazel noch immer in dem Gebiet befindet, und wir konnten auf Grund des Suchverhaltens von Nap auch klar die Aussage machen, dass Hazel mobil ist, und nicht irgendwo hängt.

Es wurde entschieden das Gebiet vorsichtig mit einer Menschenkette zu durchsuchen, was kein Ergebnis brachte.

Wir hatten angeordnet, dass jetzt erst einmal die Aktion eingestellt werden, und dass sich die Besitzer sich ausruhen und erholen müssen.

Als der Besitzer zu seinem Fahrrad zurückkam, welches in der Nähe des Entlaufortes stand, lag Hazel neben dem Fahrrad.

Er hatte sich endlich aus dem Maisfeld getraut. Der Besitzer konnte Hazel ins Auto bringen, und es geht ihm gut. Die Leine hing immer noch am Halsband.

Wir haben zum jeweiligen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen getroffen, und wir bedanken uns bei den Besitzern für das Vertrauen, welches sie uns geschenkt hatten.

Einsatzbericht Elli – Taktisch richtige Entscheidungen führten zum Erfolg

Am Montag, 12.6.2023 über den Mittag hat sich die 2 ½-jährige Angsthündin Elli im Allschwilerwald erschreckt, und ist mit Brustgeschirr und einer Flexileine auf und davon.

Elli stammt aus Ungarn und wohnt seit 2 Jahren bei Ihrer Besitzerin in Basel. Vor Menschen hat sie panische Angst. Was sie in Ungarn erlebt hatte, ist nicht bekannt.

Uns erreichte nach 14 Uhr der Notruf der Besitzerin und eine Beraterin von uns setzte sich unverzüglich mit ihr in Ver-bindung.
Die Suche der Besitzerin nach ihrem Hund wurde sofort abge-brochen und es wurden alle Sofortmassnahmen mit ihr durchgesprochen. Polizei, Ge-meinde und Förster wurden informiert und die STMZ-Meldung geschaltet. In den sozialen Medien wurde der Fall 1’487-mal geteilt! Die Besitzerin rief auf unseren Rat hin alle auf, dass man das Suchen nach Elli unterlassen soll. Es sollen keine Einfangversuche gemacht werden und Sichtungen seien zu melden.

Wir von K-9 Tiersuche Schweiz klärten ab, wie wir vorgehen werden. Macht ein sofortiger Suchhundeeinsatz Sinn, oder ver-treiben wir die Angsthündin nur? Ist Elli mit der Leine hängen-geblieben? Wollen wir sie mit der Lebendfalle sicher? Gibt es Kumpelhunde welchen Elli vertraut sind, und Elli ihnen ver-trauen wird, mit welchen Teams gehen wir wann in den Einsatz.

In den folgenden Stunden gab es keine einzige Sichtungsmel-dung, obwohl dieses Gebiet sehr belegt ist. Elli blieb spurlos verschwunden. Die Besitzerin richtete sich ein und verbrachte die Nacht am Entlaufort.

Die Nacht verlief absolut ruhig. Es tat sich gar nichts, und so machten sich am Morgen zwei Suchhundeteams auf den Weg zu Einsatzort. Von der Besitzerin wurden alle Vorbereitungen exakt getroffen, und wir machten uns vom Parkplatz auf zum 12 Minuten entfernten Entlaufort. Unterwegs hatte es bereits viel Betrieb. Jogger, Hunde Gassigeher waren im Wald, und die ersten Schulklassen kamen auch bereits anmarschiert.

Nap, der erste Suchhund startete am Entlaufort und war schnell beim nahegelegenen Weiher. Er umkreiste diesen und versuchte, wie er auf die Böschung in der Mitte kommen kann. Schilf, dichte Brennnesseln, Dickicht waren im Weg. Nap stand am Ufer und schaute zu einem Ort rüber. Dort bewegten sich an einer Stelle die hohen Grashalme. Wir umliefen den Weiher und frag-ten die Besitzerin, ob jemand dort drüben im Dickicht war. Die Stelle war ca. 20 Meter vom Weg entfernt, und es musste ein Bach überquert werden. Das Team arbeitete sich durch und fan-den dort eine Übernachtungsstelle. Wir hatten Elli aufgetrieben. Niemand hat aber gesehen, in welche Richtung sie davongerannt war.
Mit Ilvy, dem zweiten Suchhund suchten wir nach der Spur, welche von dieser Stelle wegführte. Eine schwierige Aufgabe mit fliessendem und stehendem Wasser, und Hanglage auf beiden Seiten. Es war aber unterdessen sehr warm und es hatte viele Leute, die dieses Naherholungsgebiet besuchten.

So beschlossen wir, dass wir hier einmal abbrechen und Elli nicht vertreiben möchten. Die Besitzerin mit ihrem Zweithund brauchten auch eine Pause, um sich zu erholen, waren sie doch schon 24 Stunden unterwegs.

Auf den Abend organisierten wir zwei weitere Einsatzteams. Bei unserer Partnerorganisation, der RKRS (Rehkitzrettung Schweiz) setzten wir eine Alarmmeldung ab, und sie sicherten uns zu, dass sie uns mit einem Drohnenpiloten, sobald die Sonne unter-geht und es kühler wird, unterstützen werden.

Um 19:30 Uhr ging die Suche weiter. Stitch, unser dritter Such-hund arbeitete sich vom Entlaufort zum nahegelegenen Weiher und dann weiter in den Wald. Er legt eine weite Strecke im Wald zurück.

Mit Bliss ging es als vierten Suchhund in dieselbe Richtung, und es wurde ein Gebiet ausgemacht. Die Hundeführerinnen wollten die Suchhunde zurück zu den Autos bringen und dort das weitere Vorgehen besprechen.

Während dem Zurücklaufen hörten sie das Heulen eines Tiers, und nahmen das Geräusch auf dem Handy auf. Die Besitzerin bestätigte, dass es sich bei diesem Heulen um Elli handelt. Der Drohnenpilot, welcher unterdessen eingetroffen war, wurde in diese Gegend gerufen, und er flog das Gebiet ab. Es wurde am Feldrand eine Wärmequelle gefunden, aber es konnte nicht eindeutig identifiziert werden.

Damit wir mit der Drohne Elli nicht verscheuchten, wurde der Drohneneinsatz abgebrochen.

Soll jetzt wieder eine HWS (Heimwegschleppe) gelegt werden und die Besitzerin sich mit der Klappstuhlmethode hinsetzten und warten? Oder sollen wir es riskieren, und langsam in die Richtung des Geräusches laufen.

Jetzt hiess es, ja nichts zu überstürzten und richtig vorzugehen. Wenn Elli nicht festhing, durfte sie ja nicht verscheucht werden.
Wir entschieden und dass sich eine unserer Hundeführerinnen mit der Besitzerin auf den Weg in die Richtung, aus welcher sie das Geheul gehört hatten, machten. Unterwegs hörten sie wieder das Heulen des Hundes. Sie bewegten sich langsam auf einem Parallelweg zum Feld. Sie setzten sich hin, um die Rich-tung immer wieder genau zu lokalisieren. Es hatte alles seine Zeit gedauert. So konnten sie sich langsam in eine Richtung vor-arbeiten. Auf dem Feld hatte es sehr hohes Gras. Die Besitzerin ging vorneweg und unsere Hundeführerin dirigierte sie von hinten, wie sie vorzugehen hatte. Das Bellen kam immer vom selben Ort, so dass sie davon ausgehen konnten, dass Elli sich nicht wegbewegt. Als sie näher kamen begann Elli zu murren und später zu bellen. Ganz vorsichtig bewegte sich die Besitze-rin zur Hündin hin. Und dann kam die Erlösung, die Besitzerin konnte Elli sichern, welche mit der Leine im hohen Gras festhing.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für euren engagierten, motivierten und gefühlvollen Einsatz, bei welchem mit viel Fingerspitzengefühl und taktisch richtig vorgegangen worden ist.

Der emotionale Fall Elli mit diesem happy End wir uns allen in Erinnerung bleiben.

 

Einsatzbericht  – drei vermisste Dexter Mutterkühe

Am Karfreitag um ca. 11:15 Uhr wurden drei Dexter Mutterkühen durch einen jagenden Hund von der Weide vertrieben. Die Tiere sind durch 3 Drahtabsperrungen panikartig in unbekannt Richtung davongerannt.

Die Besitzer suchten in der Folge mit Unterstützung von Helfern den ganzen Nachmittag die Gegend erfolglos ab.

Um 18:45 Uhr wurden wir von der Besitzerin alarmiert. Wir rückten unverzüglich mit drei Suchhunden und 2 Suchgruppenhelfern aus. Das erste Team traf 25 Minuten nach der Alarmierung am Entlaufort ein, und startet, da es doch schon bald dunkel werden wird, sofort mit der Suche. Es ist ein schwieriges steiles Gelände mit Weiden und angrenzenden Wäldern. Die Besitzerin erhoffte sich von uns nur dass wir eine Aussage machen können, wo sie am nächsten Morgen bei Tageslicht die Tiere suchen soll.
Der erste Hund lief über die Strasse den Hang hoch und arbeitete sich dem Waldrand entlang in einer grossen Schlaufe in Richtung der Nachbarortschaft.

Wir wussten nicht, ob wir die Spur von einem Tier, oder von der Gruppe hatten. Das erste Team verständigte unterwegs das zweite Suchhundeteam und sagte, wo sie mit der Suche starten sollen. Nach 4.5 km hörten das erste Team eine Kuhglocke, konnten aber noch kein Tier sehen. Wir nahmen hier den Suchhund aus der Suche raus, nicht dass wir das Tier oder die Tiere vertreiben würden. Wir gingen davon aus, dass die Kühe wieder panikartig davonrennen würden, wenn wir mit einem Hund kommen.

Zum selben Zeitpunkt erhielten die Besitzer von einer Reiterin die Nachricht, dass sie eine Kuh gesehen hat. Das war ganz in der Nähe, wo auch wir die Kuhglocke gehört hatten. Auch war es unterdessen bereits dunkel und die Suche im Gebiet wurde gefährlich. Die Besitzerin fuhr zum besagten Ort und fand ein Tier, welches sie sichern konnten.  Sie holten zu Hause einen Pferdeanhänger, um die Kuh nach Hause bringen zu können.

Unterdessen kam die Meldung, dass die anderen beiden Tiere in der Nähe des Entlaufortes bei einem Bauernhof gesichtet wurden. So wie es aussah, hatten wir die beiden Tiere mit unseren Suchhunden aus dem Wald getrieben, waren dir doch oberhalb des Hofes im Wald. Helfer konnten die beiden Tiere in eine eingezäunte Weide treiben.

Am nächsten Morgen konnten die beiden Tiere von der Weide geholt werden. Dies aber nicht ohne Probleme, denn die Tiere beachteten Zäune nicht und mussten mit einer Menschenkette zum Anhänger getrieben und verladen werden.

Jagende Hunde gehören immer an die Leine. Und dazu ist es Brut- und Setzzeit. Nicht nur zum Schutz für die Wild- und Weidetiere, sondern auch zum Schutz der Hunde. Zudem hat es jetzt wieder viele Weidenzäune, welche unter Strom sind, und wir haben jedes Jahr vor allem im Frühjahr entlaufene Hunde wegen eines Stromschlages.

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Einsatzbericht Sulai

Der Anruf, dass Sulai mit Geschirr und Flexileine entlaufen war, erreichte uns am Samstagnachmittag den 13. Juli 2022. Sulai, war aus einem Tierheim aus Italien und erst seit zwei Wochen bei ihrem neuen Besitzer. Sie hatte sich ca. 300 Meter vom Wohnort entfernt erschrocken, und dem Besitzer die Leine aus der Hand gerissen. Es gab 15 Minuten nach dem Entlaufen eine einzige Sichtung. Wir besprachen mit dem Besitzer das weiter Vorgehen. Für den Besitzer bedeutete dies, dass er die Nacht im Freien am letzten Sichtungspunkt verbringen musste. Oft kommen die Hunde, wenn sie sich vom ersten Schreck erholt haben, an den Ort zurück.
Leider brachte dies nicht den gewünschten Erfolg und Sulai blieb verschwunden. Da Sulai mit Geschirr und Leine weggerannt war, lag der Verdacht nahe, dass sie irgendwo hängen geblieben war, was natürlich bei den hohen Temperaturen, für uns ein Notfall darstellte. Wir hatten für diesen Notfall bereits am Samstagabend zu möglichen Einsatzhundeführen Kontakt aufgenommen und einen Einsatz für Sonntagmorgen vorgesehen.
So rückten wir am Sonntagmorgen früh mit 3 Suchhunden und 3 Suchgruppenhelfer in den Einsatz aus. Die Suchhunde Kaja, Nap und Stitch mit ihren Hundeführern hatten sehr gute Arbeit geleistet und konnten Sulai ausfindig machen. Sulai hatte sich in der Nacht aus dem Geschirr befreit und rannte weg. Sofort brachen wir den Suchhundeeinsatz ab, um Sulai mit unseren Hunden nicht zu vertreiben. Wir richteten eine Futterstelle mit einer Wildtierkameraüberwachung in dem Gebiet ein.
Unglückliche Umstände durch einen Passanten der Sulai in Stress versetzte, während dem sie auf dem Heimweg war, brachte Sulai am Sonntagabend ins Rennen. Sie machte in sehr kurzer Zeit sehr viel Strecke und rannte über viele gefährliche Kreuzungen.
In dem folgenden Tagen wurden uns nur vereinzelt Sichtungen gemeldet. Wir erstellten ein Laufprofiel von Sulai und sahen, dass sie sich in der Gegend von bis zu 8 Kilometer um ihr Zuhause bewegte, aber leider nicht Richtung Wohnort kam. Der Besitzer hat weiter Nächte im Freien verbracht. Auch eingerichtete Futterstellen halfen nicht Sulai stationär zu behalten. Entlaufene Hunde, welche immer wieder irgendwo anders auftauchen, sind nicht einfach zu sichern. Vor allem nachts war Sulai immer wieder in Bewegung und wechselte ihre Aufenthaltsorte.
Nach einer weiteren Sichtung, in einer ganz anderen Gegend änderten wir unsere Taktik. Wir liessen den Besitzer aus der Situation und wir übernahmen seine Aufgaben. Kilometerlange Heimwegschleppen wurden von uns gelegt. Und siehe da, noch in derselben Nacht, und das erste Mal nach 10 Tagen, hatten wir Sulai auf der Wildtierkamera vor dem Wohnhaus des Besitzers. Wir waren erleichtert zusehen, dass es Sulai so weit gut geht, da sie in den vergangenen Tagen etliche gefährliche Situationen wie grosse Strassen und Bahnlinien überquert hatte. Wir organisierten unsere Lebendfalle und wollten diese am Abend am Wohnort aufstellen. Alle Abklärungen waren getroffen und Bewilligungen bereits eingeholt.
Sulai hatte uns diese Arbeit abgenommen, in dem sie um 8.30 Uhr wieder an die Futterstelle am Wohnort kam Dies, obwohl viele Bewegungen in der Gegend durch Spaziergänger mit Hunden, Fahrradfahrer und Autos waren.
Sofort war jemand von uns vor Ort und konnte mit viel Geduld und taktisch richtigen Entscheidungen Sulai sichern.
Wir sind froh ist Sulai wohlbehalten zurück und dies vor dem 1. August, dem Nationalfeiertag mit Feuerwerk.
Ein grosses Lob an den Besitzer, der von erstem Kontakt volles Vertrauen in unsere hatte, und alles umsetzte, was wir ihm geraten hatten, auch wenn es ihm teilweise schwergefallen war. Danke an all jene die uns die Sichtungen gemeldet hatten und an alle die uns in irgendeiner Form unterstützt hatten.

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Einsatzbericht Peterle
Am Dienstag, 23.02.2021 erreichte uns ein Anruf von Frau F. aus Uhldingen die ihren Kater seit Samstag 20.02.2021 vermisste. Peterle, schon 17 Jahre alt, war erst vor 5 Wochen in seinem neuen Zuhause angekommen und eine reine Wohnungskatze. Im Gespräch erfuhren wir, das es der Kater der erst kurz zuvor verstorbenen Mutter der jetzigen Besitzerin war.
Sie hatten seit Samstag viel in ihrem Quartier gesucht und auch alle Nachbarn befragt und viele Flyer aufgehängt, ohne Erfolg. Auch die von uns empfohlenen Maßnahmen brachten über Nacht keinen Erfolg. Auf Grund des Alters und da es sich um eine reine Wohnungskatze handelte, entschieden wir uns zeitnah für einen Einsatz. Und so machten wir uns bereits am nächsten Tag auf den Weg.
Dort angekommen legten wir zügig los, um noch das verbleibende Tageslicht auszunutzen.
Suchhund Stitch lief, entgegen der Vermutung der Besitzer, nicht ins Quartier sondern in die andere Richtung zum ganz in der Nähe befindlichen Bach, bei dem es auch ein kleines Wäldchen gab. Dort zeigte er großes Interesse am Unterholz, das aber, durch das langsam dunkel werden, dann nicht mehr abgesucht werden konnte.
So rieten wir den Besitzern dies am nächsten Tag bei Tageslicht zu tun.
Nach dem Einsatz gingen die Besitzer nochmals Richtung Bach um von dort eine Spur nach Hause zu ziehen.
Als sie zurück kamen stand Peterle bereits an seinem Futternapf.
Er hatte riesigen Hunger, aber sonst geht es ihm gut.

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FALLBERICHT / Hund BONNIE / vermisst 7. Februar 2021 / Entlaufort 4115 Mariastein / Wohnort 4055Basel

Dieses Mal wurden wir von unseren K-9 Tiersuchkollegen aus Deutschland um Hilfe gebeten, denn bei Ihnen kam ein Hilferuf über die Hotline herein. Da es sich um einen entlaufenen Hund im Raum Basel handelte, übernahmen wir.
Einer unserer Berater hatte Kontakt zum Besitzer aufgenommen, um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Im Erstgespräch erfuhren wir, dass es sich im Fall Bonnie um eine Hündin aus dem Auslandtierschutz, welche eine ehemalige Strassenhündin war, handelte. Sie war 15 km von ihrem Wohnort, wo sie erst seit 2 Monaten zu Hause ist, entlaufen. Bonnie ist zurückhaltend zu Menschen, und war ohne Leine entlaufen. So machte es für uns im ersten Moment keinen Sinn, Suchhunde einzusetzen. Bonnie war bereits bei STMZ, der Polizei und bei anderen Stellen gemeldet. Wir hatten den Besitzern daraufhin erklärt, was die nächsten Schritte sind.
Es gab zum Glück immer wieder Sichtungsmeldungen von Bonnie, so dass wir anfingen, Futterstellen einzurichten. 3 Tage nach dem Entlaufen gab es zeitlich widersprüchliche Aussagen betreffen dem Aufenthaltsort von Bonnie. Wir rückten das erste Mal mit Suchhunden aus, um zu klären ob die Sichtungsmeldungen stimmten und in welcher Zeitreihenfolge sie waren. Resultierend daraus richteten wir eine neue Futterstelle ein, welche Bonnie nicht richtig annahm. Die Besitzer welche Stunden vor Ort verbrachten, nahm Bonnie geruchlich auch nicht an. Für die Besitzer war die Situation sehr belastend. Nicht nur dass ihre geliebte Hündin nicht gesichert werden konnte, sondern dass es sehr kalt mit eisigen Minustemperaturen war. Sie setzten aber alles um, und dafür ein grosses Lob an sie.
Der Vorteil war, dass Bonnie in einem grossen Radius um den Entlaufort gesehen wurde. So planten wir die nächsten Schritte. Dann erreichte uns die Meldung, dass Bonnie verletzt gesehen worden sei, was uns zu einem erneuten Suchhundeeinsatz veranlasste. Wir waren mit 2 Teams ausgerückt und unsere Suchhunde fanden eine Übernachtungsstelle, von wo der Suchhund weiter der Spur zielstrebig folgte. Das Einsatzteam entschied, die Suche hier einzustellen, da wir Bonnie vor uns hertrieben. Wir konnten du dem Zeitpunkt mit grosser Sicherheit sagen, dass Bonnie kaum verletzt war und nur wegen der eisigen Temperaturen hinkte.
Nach diesem Suchhundeeinsatz gab es keine einzige Sichtung mehr von Bonnie. Für uns war dies nachvollziehbar, da der Einsatz von Suchhunden für das vermisste Tier auch mit Stress verbunden ist. Zudem waren an diesem sonnigen Tag sehr viele Personen in dem Gebiet unterwegs, was ängstliche Hunde eher dazu bewegt sich zu verkriechen.
3 Tage nach unserem Einsatz erhielten wir einen Telefonanruf von den Besitzern, Bonnie sei gesichtet worden. Das Aufatmen war aber nur kurz, denn als wir erfuhren, wo sie war, stockte uns der Atem. Bonnie war in der Stadt Basel, also 15 km von Entlaufort entfernt und auf dem Heimweg! Nur wenige hundert Meter vom Wohnort entfernt. Eine unserer Hundeführerin machte sich unverzüglich auf den Weg. Bonnie war in einer Kleingartenanlage. Nach einem Hinweis von einem Gartenhausbesitzer, welcher sagte, dass Bonnie jetzt bei seinem Gartenhaus sei, machten wir uns gemeinsam mit der Besitzerin ganz vorsichtig auf den Weg dorthin. Unter unseren Verhaltensanweisungen konnte die Besitzerin langsam das Vertrauen zu Bonnie gewinnen. Mit viel Zeit, Ruhe und Futter gelang es dann, dass Bonnie sich zur Besitzerin traute und sie sie sichern konnte.
Es war ein sehr emotionaler bewegter Moment und wir sind glücklich und dankbar, dass wir Bonnie gesund und unverletzt sichern konnten.
Herzlichen Dank an alle die Sichtungen gemeldet haben.

EINSATZBERICHT / Kalb / vermisst 10. Juli 2020 / 4243 Dittingen / BL

 Ein besonderer Einsatz mit happy End 😊
Ein Bauer vermisst sein Kalb, welches am Mittwoch auf einer Weide geboren wurde. Am Donnerstag sah man es beim Kontrollgang auf der Weide, am Freitag war es weg. Am Abend wurde leider erfolglos ein Drohnenpilot eingesetzt. Der Bauer hatte mitbekommen, dass vor einer Woche bereist ein Kalb von K-9 Tiersuche Schweiz gefunden wurde, und setzte sich heute mit uns in Verbindung. Wir fuhren, um keine Zeit zu verlieren, heute Nachmittag sofort hin.
Uns erwartete eine sehr steile Weide. Der Geruchsartikel wurde von Euter der Mutterkuh entnommen. Eingesetzt wurden 3 Suchhunde und alle grenzten ein Gebiet ein. Dort war aber kein Durchkommen, denn es hatte so viele dorniges Gestrüpp und Brombeeren. Alles komplett verwachsen. Wir entschieden, dass wir nochmals von unten versuchen mit einem Hund hin zu arbeiten. Der Bauer uns ein Suchgruppenhelfer machten sich zu fuss zuerst der Weide entlang, und dann durch das Dickicht auf den Weg. Die Suchteams sind gerade unten wieder angekommen als der Bauer ihnen mit dem Kalb auf dem Arm entgegenkam. Es lang tatsächlich unweit der Weide hin dem Gestrüpp. Alle waren mega happy. Die Mutterkuh, das Kalb und eine weitere Kuh wurden verladen und zum Bauernhof gefahren.
Der Einsatz verlangte von allen sehr viel ab, aber die Mühe hat sich voll ausgezahlt

EINSATZBERICHT / Hund Bello / vermisst 12.5.2020 / 4422 Arisdorf / BL

 Wir erhielten gestern um 18 Uhr, als wir auf dem Weg ins Trail-Training war, einen Anruf von einer Besitzerin welche ihren Hund Bello seit dem Vortag vermisst.

Bello, ein Appenzeller-Mix ist ein 15 Jahre alter Hofhund auf einem abgelegenen Hof und lebt seit jung immer draussen.

Er bewegt sich immer frei, hat altersbedingt körperlich in der letzten Zeit recht stark abgegeben. Die Besitzer vermutete, dass er zum Sterben weggegangen ist, da er dies sonst nie gemacht hat.

Wir entschieden uns nach dem Training sofort in den Einsatz zu gehen, und fuhren mit 3 Teams an den Entlaufort.

Die erste Hundeführerin mit ihrer Suchhüdin Elay startete bei der Hundshütte, welche neben der Haustür steht. Sie arbeiteten sich vom Hof weg und Elay wollte auf die nahegelegene Weide welche zum Hof gehört und auf welcher die Mutterkühe mit ihren Kälbern waren. Das jüngste Kalb auf der Weide ist gerade mal 1 Tag alt. Die Weide ist mit einem Elektrozaun eingezäunt. Das Betreten der Weide ist, gemäss Aussage des Besitzers wegen der Mutterkuhhaltung gefährlich!

Elay arbeitete sich der Weide entlang nach unten. Beim Wald wollte sie wieder hoch zur Weide. Wir haben dann mit dem Bauern abgeklärt, ob sie die Weide bereits abgesucht haben. Er sagte dass Bello nicht zu den Mutterkühen gehen würde, weil er viel Respekt von ihnen hat.

Wir setzten Elay nochmals zwischen den Weiden an um zu sehen, ob sie nach hinten weiter läuft. Dies machte sie aber zu.

Der zweite Hundeführer mit Suchhund Scooby startete nochmals beim Wohnhaus, und auch Scooby wollte sofort zur Weide. Er arbeitete sich wie Elay nach unten, lief aber für seine Verhältnisse wie auf Sparflamme. Scooby machen den Wald zu und arbeitete sich Richtung Weide zurück. Er wurde schwamig und der Hundeführer hat ihn rausgenommen.

Wir machten uns gerade auf dem Rückweg zum Bauernhof, als wir einen Hund bellen hörten. Sofort telefonierten wir den Besitzern, dass sie sofort zu uns runter kommen sollen. Das Gebell kam von der Weide mit den Mutterkühen. Die Besitzer betraten die Weide und nach nur wenigen Metern fanden sie Bello in einem Schacht. Beim Schacht war der Deckel defekt und Bello war abgestürzt. Mit Mühe konnten sie Bello welcher total durchnässt war, aus dieser Lage befreien.

Bello war sehr hungrig und müde. Er ist  wohlauf und es geht im gut 😊.
Die Besitzer sind überglücklich dass sie ihren Hund wieder haben.

Vom Schacht in welchen Bello stürzte, fliesst Wasser unterirdisch weiter nach unten, und kommt dort als Bach an den Tag, von wo er in den Wald führt. Das ist dort wo unsere beiden Suchhunde waren, und sich wieder Richtung Weide zurückgearbeitet haben.

Bei K-9® Suchhundezentrum war letztes Wochenende das Onlineseminar zum Thema Hanglage / Wasser. Dieser Fall zeigt Punkte aus dem Seminar sehr schön auf.

Ein wunderschönes Happy-End welches uns alle glücklich macht

Fallbericht Cosmos

Am 16. September 2017 hat sich Cosmos beim Gassigehen erschreckt und ist aus Angst panikartig entlaufen. Dabei rannte er in ein Auto und verletzte sich.
Cosmos, ein Labradormischling aus Spanien, ist seit 4 Wochen bei seinen neuen Besitzern und ein extremer Angsthund.

Wir von K-9® Suchhunde Nordwest-Schweiz wurden schnell kontaktiert, waren aber zu diesem Zeitpunkt nicht in der Gegend. So wurde erklärt was in einem solchen Fall alles gemacht werden muss. Es gab auch erste Sichtungen vom hinkenden Hund an der Bundesstrasse.

Am 19. September waren wir mit unseren Hunden am Entlaufungsort und schauten uns die Situation an. Daraufhin suchten wir mit unseren Hunden richtungsbestimmend die Gegend ab. Phox und Finn, die beiden eingesetzten Hunde, zeigten den Wald hinter der Ortschaft an. So instruierten wir die Besitzer was im Weiteren zu machen ist. Von den Besitzern wurde alles gut umgesetzt.

In den nächsten Tagen gab es von Spaziergängern in dem von uns ausgemachten Gebiet Sichtungen.

Am 22. September waren wir mit unseren Hunden wieder im Gebiet, welches weiter eingeschränkt werden konnte. Uns war klar, dass Cosmos nicht schwerverletzt ist, und er nicht so einfach gesichert werden kann.

So liessen wir eine Futterstelle einrichten, mit welcher Cosmos angefüttert wurde.

Eine Kamera bestätigte, dass er diese auch annimmt, und auch der Besitzer konnte den Hund sichten. Nun ging es darum wie Cosmos gesichert werden kann. Es wurde eine Lebendfalle aufgestellt und der Besitzer sah, wie er dort davorsass.

Am nächsten Tag war es dann soweit, Cosmos sass nach 15 Tagen in der Falle.

Cosmos geht es gut, er geniesst die Ruhe und die Nähe zu seinen Besitzern

Dieser Fall zeigt wie viel Geduld in gewissen Fällen aufgebracht werden muss. Die Besitzer befolgten unsere Anweisungen und setzten alles um, was schlussendlich zum Erfolg führte 😊

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