Einsatzbericht Sulai

Der Anruf, dass Sulai mit Geschirr und Flexileine entlaufen war, erreichte uns am Samstagnachmittag den 13. Juli 2022. Sulai, war aus einem Tierheim aus Italien und erst seit zwei Wochen bei ihrem neuen Besitzer. Sie hatte sich ca. 300 Meter vom Wohnort entfernt erschrocken, und dem Besitzer die Leine aus der Hand gerissen. Es gab 15 Minuten nach dem Entlaufen eine einzige Sichtung. Wir besprachen mit dem Besitzer das weiter Vorgehen. Für den Besitzer bedeutete dies, dass er die Nacht im Freien am letzten Sichtungspunkt verbringen musste. Oft kommen die Hunde, wenn sie sich vom ersten Schreck erholt haben, an den Ort zurück.
Leider brachte dies nicht den gewünschten Erfolg und Sulai blieb verschwunden. Da Sulai mit Geschirr und Leine weggerannt war, lag der Verdacht nahe, dass sie irgendwo hängen geblieben war, was natürlich bei den hohen Temperaturen, für uns ein Notfall darstellte. Wir hatten für diesen Notfall bereits am Samstagabend zu möglichen Einsatzhundeführen Kontakt aufgenommen und einen Einsatz für Sonntagmorgen vorgesehen.
So rückten wir am Sonntagmorgen früh mit 3 Suchhunden und 3 Suchgruppenhelfer in den Einsatz aus. Die Suchhunde Kaja, Nap und Stitch mit ihren Hundeführern hatten sehr gute Arbeit geleistet und konnten Sulai ausfindig machen. Sulai hatte sich in der Nacht aus dem Geschirr befreit und rannte weg. Sofort brachen wir den Suchhundeeinsatz ab, um Sulai mit unseren Hunden nicht zu vertreiben. Wir richteten eine Futterstelle mit einer Wildtierkameraüberwachung in dem Gebiet ein.
Unglückliche Umstände durch einen Passanten der Sulai in Stress versetzte, während dem sie auf dem Heimweg war, brachte Sulai am Sonntagabend ins Rennen. Sie machte in sehr kurzer Zeit sehr viel Strecke und rannte über viele gefährliche Kreuzungen.
In dem folgenden Tagen wurden uns nur vereinzelt Sichtungen gemeldet. Wir erstellten ein Laufprofiel von Sulai und sahen, dass sie sich in der Gegend von bis zu 8 Kilometer um ihr Zuhause bewegte, aber leider nicht Richtung Wohnort kam. Der Besitzer hat weiter Nächte im Freien verbracht. Auch eingerichtete Futterstellen halfen nicht Sulai stationär zu behalten. Entlaufene Hunde, welche immer wieder irgendwo anders auftauchen, sind nicht einfach zu sichern. Vor allem nachts war Sulai immer wieder in Bewegung und wechselte ihre Aufenthaltsorte.
Nach einer weiteren Sichtung, in einer ganz anderen Gegend änderten wir unsere Taktik. Wir liessen den Besitzer aus der Situation und wir übernahmen seine Aufgaben. Kilometerlange Heimwegschleppen wurden von uns gelegt. Und siehe da, noch in derselben Nacht, und das erste Mal nach 10 Tagen, hatten wir Sulai auf der Wildtierkamera vor dem Wohnhaus des Besitzers. Wir waren erleichtert zusehen, dass es Sulai so weit gut geht, da sie in den vergangenen Tagen etliche gefährliche Situationen wie grosse Strassen und Bahnlinien überquert hatte. Wir organisierten unsere Lebendfalle und wollten diese am Abend am Wohnort aufstellen. Alle Abklärungen waren getroffen und Bewilligungen bereits eingeholt.
Sulai hatte uns diese Arbeit abgenommen, in dem sie um 8.30 Uhr wieder an die Futterstelle am Wohnort kam Dies, obwohl viele Bewegungen in der Gegend durch Spaziergänger mit Hunden, Fahrradfahrer und Autos waren.
Sofort war jemand von uns vor Ort und konnte mit viel Geduld und taktisch richtigen Entscheidungen Sulai sichern.
Wir sind froh ist Sulai wohlbehalten zurück und dies vor dem 1. August, dem Nationalfeiertag mit Feuerwerk.
Ein grosses Lob an den Besitzer, der von erstem Kontakt volles Vertrauen in unsere hatte, und alles umsetzte, was wir ihm geraten hatten, auch wenn es ihm teilweise schwergefallen war. Danke an all jene die uns die Sichtungen gemeldet hatten und an alle die uns in irgendeiner Form unterstützt hatten.

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Einsatzbericht Peterle
Am Dienstag, 23.02.2021 erreichte uns ein Anruf von Frau F. aus Uhldingen die ihren Kater seit Samstag 20.02.2021 vermisste. Peterle, schon 17 Jahre alt, war erst vor 5 Wochen in seinem neuen Zuhause angekommen und eine reine Wohnungskatze. Im Gespräch erfuhren wir, das es der Kater der erst kurz zuvor verstorbenen Mutter der jetzigen Besitzerin war.
Sie hatten seit Samstag viel in ihrem Quartier gesucht und auch alle Nachbarn befragt und viele Flyer aufgehängt, ohne Erfolg. Auch die von uns empfohlenen Maßnahmen brachten über Nacht keinen Erfolg. Auf Grund des Alters und da es sich um eine reine Wohnungskatze handelte, entschieden wir uns zeitnah für einen Einsatz. Und so machten wir uns bereits am nächsten Tag auf den Weg.
Dort angekommen legten wir zügig los, um noch das verbleibende Tageslicht auszunutzen.
Suchhund Stitch lief, entgegen der Vermutung der Besitzer, nicht ins Quartier sondern in die andere Richtung zum ganz in der Nähe befindlichen Bach, bei dem es auch ein kleines Wäldchen gab. Dort zeigte er großes Interesse am Unterholz, das aber, durch das langsam dunkel werden, dann nicht mehr abgesucht werden konnte.
So rieten wir den Besitzern dies am nächsten Tag bei Tageslicht zu tun.
Nach dem Einsatz gingen die Besitzer nochmals Richtung Bach um von dort eine Spur nach Hause zu ziehen.
Als sie zurück kamen stand Peterle bereits an seinem Futternapf.
Er hatte riesigen Hunger, aber sonst geht es ihm gut.

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FALLBERICHT / Hund BONNIE / vermisst 7. Februar 2021 / Entlaufort 4115 Mariastein / Wohnort 4055Basel

Dieses Mal wurden wir von unseren K-9 Tiersuchkollegen aus Deutschland um Hilfe gebeten, denn bei Ihnen kam ein Hilferuf über die Hotline herein. Da es sich um einen entlaufenen Hund im Raum Basel handelte, übernahmen wir.
Einer unserer Berater hatte Kontakt zum Besitzer aufgenommen, um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Im Erstgespräch erfuhren wir, dass es sich im Fall Bonnie um eine Hündin aus dem Auslandtierschutz, welche eine ehemalige Strassenhündin war, handelte. Sie war 15 km von ihrem Wohnort, wo sie erst seit 2 Monaten zu Hause ist, entlaufen. Bonnie ist zurückhaltend zu Menschen, und war ohne Leine entlaufen. So machte es für uns im ersten Moment keinen Sinn, Suchhunde einzusetzen. Bonnie war bereits bei STMZ, der Polizei und bei anderen Stellen gemeldet. Wir hatten den Besitzern daraufhin erklärt, was die nächsten Schritte sind.
Es gab zum Glück immer wieder Sichtungsmeldungen von Bonnie, so dass wir anfingen, Futterstellen einzurichten. 3 Tage nach dem Entlaufen gab es zeitlich widersprüchliche Aussagen betreffen dem Aufenthaltsort von Bonnie. Wir rückten das erste Mal mit Suchhunden aus, um zu klären ob die Sichtungsmeldungen stimmten und in welcher Zeitreihenfolge sie waren. Resultierend daraus richteten wir eine neue Futterstelle ein, welche Bonnie nicht richtig annahm. Die Besitzer welche Stunden vor Ort verbrachten, nahm Bonnie geruchlich auch nicht an. Für die Besitzer war die Situation sehr belastend. Nicht nur dass ihre geliebte Hündin nicht gesichert werden konnte, sondern dass es sehr kalt mit eisigen Minustemperaturen war. Sie setzten aber alles um, und dafür ein grosses Lob an sie.
Der Vorteil war, dass Bonnie in einem grossen Radius um den Entlaufort gesehen wurde. So planten wir die nächsten Schritte. Dann erreichte uns die Meldung, dass Bonnie verletzt gesehen worden sei, was uns zu einem erneuten Suchhundeeinsatz veranlasste. Wir waren mit 2 Teams ausgerückt und unsere Suchhunde fanden eine Übernachtungsstelle, von wo der Suchhund weiter der Spur zielstrebig folgte. Das Einsatzteam entschied, die Suche hier einzustellen, da wir Bonnie vor uns hertrieben. Wir konnten du dem Zeitpunkt mit grosser Sicherheit sagen, dass Bonnie kaum verletzt war und nur wegen der eisigen Temperaturen hinkte.
Nach diesem Suchhundeeinsatz gab es keine einzige Sichtung mehr von Bonnie. Für uns war dies nachvollziehbar, da der Einsatz von Suchhunden für das vermisste Tier auch mit Stress verbunden ist. Zudem waren an diesem sonnigen Tag sehr viele Personen in dem Gebiet unterwegs, was ängstliche Hunde eher dazu bewegt sich zu verkriechen.
3 Tage nach unserem Einsatz erhielten wir einen Telefonanruf von den Besitzern, Bonnie sei gesichtet worden. Das Aufatmen war aber nur kurz, denn als wir erfuhren, wo sie war, stockte uns der Atem. Bonnie war in der Stadt Basel, also 15 km von Entlaufort entfernt und auf dem Heimweg! Nur wenige hundert Meter vom Wohnort entfernt. Eine unserer Hundeführerin machte sich unverzüglich auf den Weg. Bonnie war in einer Kleingartenanlage. Nach einem Hinweis von einem Gartenhausbesitzer, welcher sagte, dass Bonnie jetzt bei seinem Gartenhaus sei, machten wir uns gemeinsam mit der Besitzerin ganz vorsichtig auf den Weg dorthin. Unter unseren Verhaltensanweisungen konnte die Besitzerin langsam das Vertrauen zu Bonnie gewinnen. Mit viel Zeit, Ruhe und Futter gelang es dann, dass Bonnie sich zur Besitzerin traute und sie sie sichern konnte.
Es war ein sehr emotionaler bewegter Moment und wir sind glücklich und dankbar, dass wir Bonnie gesund und unverletzt sichern konnten.
Herzlichen Dank an alle die Sichtungen gemeldet haben.

EINSATZBERICHT / Kalb / vermisst 10. Juli 2020 / 4243 Dittingen / BL

 Ein besonderer Einsatz mit happy End 😊
Ein Bauer vermisst sein Kalb, welches am Mittwoch auf einer Weide geboren wurde. Am Donnerstag sah man es beim Kontrollgang auf der Weide, am Freitag war es weg. Am Abend wurde leider erfolglos ein Drohnenpilot eingesetzt. Der Bauer hatte mitbekommen, dass vor einer Woche bereist ein Kalb von K-9 Tiersuche Schweiz gefunden wurde, und setzte sich heute mit uns in Verbindung. Wir fuhren, um keine Zeit zu verlieren, heute Nachmittag sofort hin.
Uns erwartete eine sehr steile Weide. Der Geruchsartikel wurde von Euter der Mutterkuh entnommen. Eingesetzt wurden 3 Suchhunde und alle grenzten ein Gebiet ein. Dort war aber kein Durchkommen, denn es hatte so viele dorniges Gestrüpp und Brombeeren. Alles komplett verwachsen. Wir entschieden, dass wir nochmals von unten versuchen mit einem Hund hin zu arbeiten. Der Bauer uns ein Suchgruppenhelfer machten sich zu fuss zuerst der Weide entlang, und dann durch das Dickicht auf den Weg. Die Suchteams sind gerade unten wieder angekommen als der Bauer ihnen mit dem Kalb auf dem Arm entgegenkam. Es lang tatsächlich unweit der Weide hin dem Gestrüpp. Alle waren mega happy. Die Mutterkuh, das Kalb und eine weitere Kuh wurden verladen und zum Bauernhof gefahren.
Der Einsatz verlangte von allen sehr viel ab, aber die Mühe hat sich voll ausgezahlt

EINSATZBERICHT / Hund Bello / vermisst 12.5.2020 / 4422 Arisdorf / BL

 Wir erhielten gestern um 18 Uhr, als wir auf dem Weg ins Trail-Training war, einen Anruf von einer Besitzerin welche ihren Hund Bello seit dem Vortag vermisst.

Bello, ein Appenzeller-Mix ist ein 15 Jahre alter Hofhund auf einem abgelegenen Hof und lebt seit jung immer draussen.

Er bewegt sich immer frei, hat altersbedingt körperlich in der letzten Zeit recht stark abgegeben. Die Besitzer vermutete, dass er zum Sterben weggegangen ist, da er dies sonst nie gemacht hat.

Wir entschieden uns nach dem Training sofort in den Einsatz zu gehen, und fuhren mit 3 Teams an den Entlaufort.

Die erste Hundeführerin mit ihrer Suchhüdin Elay startete bei der Hundshütte, welche neben der Haustür steht. Sie arbeiteten sich vom Hof weg und Elay wollte auf die nahegelegene Weide welche zum Hof gehört und auf welcher die Mutterkühe mit ihren Kälbern waren. Das jüngste Kalb auf der Weide ist gerade mal 1 Tag alt. Die Weide ist mit einem Elektrozaun eingezäunt. Das Betreten der Weide ist, gemäss Aussage des Besitzers wegen der Mutterkuhhaltung gefährlich!

Elay arbeitete sich der Weide entlang nach unten. Beim Wald wollte sie wieder hoch zur Weide. Wir haben dann mit dem Bauern abgeklärt, ob sie die Weide bereits abgesucht haben. Er sagte dass Bello nicht zu den Mutterkühen gehen würde, weil er viel Respekt von ihnen hat.

Wir setzten Elay nochmals zwischen den Weiden an um zu sehen, ob sie nach hinten weiter läuft. Dies machte sie aber zu.

Der zweite Hundeführer mit Suchhund Scooby startete nochmals beim Wohnhaus, und auch Scooby wollte sofort zur Weide. Er arbeitete sich wie Elay nach unten, lief aber für seine Verhältnisse wie auf Sparflamme. Scooby machen den Wald zu und arbeitete sich Richtung Weide zurück. Er wurde schwamig und der Hundeführer hat ihn rausgenommen.

Wir machten uns gerade auf dem Rückweg zum Bauernhof, als wir einen Hund bellen hörten. Sofort telefonierten wir den Besitzern, dass sie sofort zu uns runter kommen sollen. Das Gebell kam von der Weide mit den Mutterkühen. Die Besitzer betraten die Weide und nach nur wenigen Metern fanden sie Bello in einem Schacht. Beim Schacht war der Deckel defekt und Bello war abgestürzt. Mit Mühe konnten sie Bello welcher total durchnässt war, aus dieser Lage befreien.

Bello war sehr hungrig und müde. Er ist  wohlauf und es geht im gut 😊.
Die Besitzer sind überglücklich dass sie ihren Hund wieder haben.

Vom Schacht in welchen Bello stürzte, fliesst Wasser unterirdisch weiter nach unten, und kommt dort als Bach an den Tag, von wo er in den Wald führt. Das ist dort wo unsere beiden Suchhunde waren, und sich wieder Richtung Weide zurückgearbeitet haben.

Bei K-9® Suchhundezentrum war letztes Wochenende das Onlineseminar zum Thema Hanglage / Wasser. Dieser Fall zeigt Punkte aus dem Seminar sehr schön auf.

Ein wunderschönes Happy-End welches uns alle glücklich macht

Fallbericht Cosmos

Am 16. September 2017 hat sich Cosmos beim Gassigehen erschreckt und ist aus Angst panikartig entlaufen. Dabei rannte er in ein Auto und verletzte sich.
Cosmos, ein Labradormischling aus Spanien, ist seit 4 Wochen bei seinen neuen Besitzern und ein extremer Angsthund.

Wir von K-9® Suchhunde Nordwest-Schweiz wurden schnell kontaktiert, waren aber zu diesem Zeitpunkt nicht in der Gegend. So wurde erklärt was in einem solchen Fall alles gemacht werden muss. Es gab auch erste Sichtungen vom hinkenden Hund an der Bundesstrasse.

Am 19. September waren wir mit unseren Hunden am Entlaufungsort und schauten uns die Situation an. Daraufhin suchten wir mit unseren Hunden richtungsbestimmend die Gegend ab. Phox und Finn, die beiden eingesetzten Hunde, zeigten den Wald hinter der Ortschaft an. So instruierten wir die Besitzer was im Weiteren zu machen ist. Von den Besitzern wurde alles gut umgesetzt.

In den nächsten Tagen gab es von Spaziergängern in dem von uns ausgemachten Gebiet Sichtungen.

Am 22. September waren wir mit unseren Hunden wieder im Gebiet, welches weiter eingeschränkt werden konnte. Uns war klar, dass Cosmos nicht schwerverletzt ist, und er nicht so einfach gesichert werden kann.

So liessen wir eine Futterstelle einrichten, mit welcher Cosmos angefüttert wurde.

Eine Kamera bestätigte, dass er diese auch annimmt, und auch der Besitzer konnte den Hund sichten. Nun ging es darum wie Cosmos gesichert werden kann. Es wurde eine Lebendfalle aufgestellt und der Besitzer sah, wie er dort davorsass.

Am nächsten Tag war es dann soweit, Cosmos sass nach 15 Tagen in der Falle.

Cosmos geht es gut, er geniesst die Ruhe und die Nähe zu seinen Besitzern

Dieser Fall zeigt wie viel Geduld in gewissen Fällen aufgebracht werden muss. Die Besitzer befolgten unsere Anweisungen und setzten alles um, was schlussendlich zum Erfolg führte 😊

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